Fichtenspitzen – Fichtenpollen

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Oh ja, endlich trauen sich auch die Fichten ihre Spitzen entfalten zu lassen. In ganz zartem frischen Grün strecken sie sich der Sonne entgegen.

Und 2013 ist wieder ein Fichtenblühjahr. Die gelben Pollen werden wolkenweise von den Bäumen verweht und decken alles mit einem leichten Schleier zu. Putzen? Vergebliche Mühe! Die Fichten sind voll von den gelbbraunen männlichen hängenden und den purpurnen stehenden weiblichen Blüten. Aus letzteren  entstehen  dann, wenn sie von den Pollen (der Männer) bestäubt werden, die Zapfen, bei uns Tschurtschen genannt.

Die Eichkätzchen werden sich freuen. Letzten Winter hatten sie wenig Zapfen zum Futtern und haben aus Not die 1jährigen Fichtentriebe abgebissen, von denen dann die kleinen Knospen abgeknabbert und den Rest dann fallen lassen. Die Wälder waren voll von diesen abgeworfenen Zweigelchen und so mancher menschliche Besucher hat sich gewundert, denn nicht oft hat man die Gelegenheit solche Phänomene zu sehen. Ich wurde auch schon gefragt welches Untier da zu Gange war. Ich wusste es vorher auch nicht, aber zufällig habe ich zur gleichen Zeit  einen Artikel in der KrautundRüben-Zeitschrift gelesen und so bin ich „vom Wunder gekommen“ – so heißt es bei uns, wenn man endlich Informationen auf wunderliche Fragen erhält.

Die fichtenen Pollen lass ich fliegen, aber nächste Woche werde ich endlich wieder Fichtenspitzen sammeln. Aber nicht von jungen Bäumen, sondern von älteren und von den tieferen Zweigen auch keine Endtriebe, damit die Bäume nicht zu Schaden kommen.

Ich habe ein Rezept im Internet gefunden, das ich unbedingt nachmachen möchte. ich werde dann bei gutem Gelingen berichten was daraus geworden ist….

Was ich sicher wieder kochen werde ist Fichtenspitzen-Honig. Dazu sammle ich 1-Liter-Maß Fichtenspitzen und gebe sie in einen hohen Topf. Fülle mit Wasser auf bis die Spitzen mit Wasser bedeckt sind und lasse das ganze eine halbe Stunde köcheln.

Diesen recht milchig-trüben „Tee“ lass ich zugedeckt über Nacht ziehen und gieße ihn am nächsten Tag ab. Auf 1 l

Flüssigkeit gebe ich ca. 750 g weißen Kristallzucker (weil er neutral schmeckt – ich mag nur den Fichtengeschmack und nicht den Rohrzuckergeschmack) und erhitze das ganze bis der Zucker aufgelöst ist und lasse die Flüssigkeit langsam auf kleiner Flamme auf 2/3 reduzieren. Lass alles über Nacht abkühlen und erhitze das ganze wieder, lass es wieder ein wenig reduzieren und mache eine „Honigprobe“. Ist es zu flüssig heißt es weiter vorsichtig reduzieren, ansonsten heiß in sterile Gläschen abfüllen, mit einem Deckel verschließen und abkühlen lassen.

Ein etwas anderer intensiver Aufstrich. Im Winter was Feines, wenn man leichten Hustenreiz verspürt. Ein altes Volksheilmittel, das auch schon meine Oma gemacht hat.