Erstversuch: Ruabnkraut! Gelungen!

Am 16. Oktober habe ich  Wasserrüben ernten dürfen.  Bei uns werden diese einfach nur Ruabn genannt.  Dieses wunderbare rosa-lilafarbene Wurzelgemüse lässt sich wunderbar in der Küche auf vielfältige Weise verwenden, aber bei uns hier in Süd-Ost-Nord-Tirol werden diese Rüben am liebsten zu Ruabnkraut verarbeitet, sprich fermentiert. Oft wird es auch mit Kraut vermischt. Das allseits bekannte Sauerkraut wird in Pustertal, der Heimat meiner Mama auch Zettelkraut genannt im Gegensatz zum Kraut aus den Rüben, das heißt dann eben Ruabnkraut. Und es schmeckt auch anders.  Am liebsten geniessen es meine Mama und ich mit Presskneidl (gepressten, angerösteten und gekochten Knödeln mit Gorgonzola oder Graukäse)

Tja, bisher hab ich dieses wunderbare fermentierte Herbst-Wintergemüse immer kiloweise gekauft, aber dieses Jahr hab ich endlich meinen schon letztes Jahr geplanten Versuch gestartet und zwar habe ich  erntefrischen Ruabn gewaschen, geschält, fein in dünne Streifen geschnitten (mithilfe meiner tollen Maschine). Das ganze genau abgewogen:  Die 1666 Gramm Ruabn habe ich mit 32 Gramm feinstem Ursteinsalz gut vermischt in den neu gekauften Krauttopf   gefüllt und mit der Faust fest angestampft, bis genug Saft herausgetreten ist. Mit den beigelegen 2 halben Scheiben gut beschwert. Den Krauttopfrand mit Wasser gefüllt und den Topf mit  dem Deckel verschlossen.

Beschriftet und 3 Tage in der Küche stehen gelassen bis das Ganze angefangen hat zu arbeiten. Anfangs war ich über das Blubbern aber vor allem über die vorher noch nie gehörten Plopps erstaunt, wenn die Gärgase den Deckel angehoben haben und durch das Absinken desselben eben dieses Ploppen entstanden ist. Ich war auf jeden Fall erfreut, dass sich im Topf was tut. Nach 3 Tagen ging es mit dem Topf in kühlere Gefilde.  Hin und wieder hab ich den Rand mit Wasser aufgefüllt, damit der Deckel immer luftdicht den Topf verschlossen hält.

Und heute nach knapp 5 Wochen konnte ich meinen Wunder (Neugierde) nicht mehr standhalten und hab endlich den Deckel gelüftet. Die Steine entfernt und das 1. selber produzierte Ruabnkraut entnommen und verkostet…. es ist mir wirklich wirklich wirklich gelungen… Mensch was für eine Freude…was für ein Gefühl…wegen eines Ruagnkrauts… unglaublich und vor lauter Freude habe  ich glatt noch einen Hüpfer und einen Jodler gemacht.

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Wer sauer mag – mag ZierQuittenGelee

IMG_7421.jpgIMG_7428.jpgMeine Bäuerin-Schwester Barbara vom Pschoalhof hat mir vorgestern ein paar Zierquitten und Wintercalville-Äpfel geschenkt. Und weil ich von früheren Koch-Experimenten weiß, wie zitronig-sauer die Zierquitten schmecken hab ich mich sofoort dran gemacht aus ⅔ der Früchte ein saures Gelee zu fabrizieren und zwar in Verbindung mit Zieräpfeln aus dem Garten. Gestückelt, ohne Kernhaus und zusammen mit den Mini-Äpfln kamen die Früchtchen in den Dampfentsafter. Ergiebig – ist etwas anderes, sag ich euch. Aber dafür saaaauer. Tja mit Rohrohrzucker und Apfelpektin hab ich den Saft zum Gelee geköchelt und insgesamt 5 Gläser abgefüllt.

Und der Rest wird demnächst verarbeitet und zwar dort wo sonst Zitrone gebraucht wird.

Also ich steh auf zitronig-Saures und deshalb werde ich im Winter, wenn mir grad nicht zu lustig zumute ist,  hie und da mal ein Gläschen öffnen.

Klatsch-klatsch… quietschrotes Mohnblütenblättergelee

Sodele, wie bereits vor 2 Tagen angekündigt präsentiere ich euch: („Fanfare“…tatatatataaaa)

mein allerallererstes quietschrotes Klatschmohnblütenblättergelee.

Farblich ist das doch ein Wahnsinn, finde ich. Geschmacklich: ein ganz dezenter, fremder-neuer Geschmack und wenn es jetzt noch richtig geliert, dann bin ich zufrieden.

Das ursprüngliche Rezept habe ich in Michael Machatschecks Buch „Speisekammer aus der Natur“ gefunden. Ich habe es ein bisschen abgewandelt, weil ich kein Quittin im Hause habe/hatte und ich habe ein paar Blütenblätter mehr genommen, weil bei mir gerade im Garten eine ganz kräftige schöne blütenreiche Klatschmohnpflanze spontan gewachsen ist. Ein herrlicher Farbtupfer und es war mir so, als ob sie mir ein Signal senden wollte: mach was mit mir…hoooooppp Alexia und im Urlaub in Irschen ist mir das Rezept ins Auge gesprungen. Zufall???? Nein das glaub ich nicht. Ich glaube, wenn was passieren soll, dann passiert es. Passt, ich habe den blumigen Wink verstanden.

Also ganz einfach ist das Gelee gemacht: Frau oder Mann zupfe (nur) die roten Blütenblätter von 7 oder 15 (ich) Mohnblüten und gebe sie in einen halben liter Wasser, mixe das ganze mit dem Stabmixer und gebe dann 400 g Gelierzucker und 1 TL Quittin oder  300 g Gelierzucker 2:1 und kein Quittin dazu, mixe Alles noch mal auf und lasse das Ganze 3 Tage im Kühlschrank stehen. Täglich umrühren. Am 3. Tag dann abseihen und 3 oder 5 (ich) Minuten erhitzen. Heiß in kleine saubere Gläser füllen. Abkühlen lassen und wer mag schön etikettieren (ich muss das machen…das ist so ein wahnsinniger Zwang von mir… und ich steh dazu)

Man kann mit so einem Gelee Desserts zauberhaft einfärben, aufhübschen, gelieren…der Knaller finde ich… und ihr????