Einlegeversuch – GuterHeinrich & Knoflknospen

Ich habe gestern begonnen Vorräte für die nicht-grüne Zeit anzulegen. Das von gestern wird ein rrroootes Gelee, mehr wird erst verraten, wenn es übermorgen abgefüllt wird.

Und heute habe ich ein wenig experimentiert. Inspiration dafür habe ich aus meinem Urlaub im Kräuterdorf Irschen mitgebracht und zwar 1. aus dem Buch von Michael Machatscheck: Speisekammer aus der Natur! Und 2. beim Besuch im Edelgreissler in Kötschach-Mauthen.  Ein bissl sehr noblig… na ja wer’s mag…

Treue Leser und WegbegleiterInnen wissen ja, dass ich im Garten sehr sehr viel Knoblauch habe und dass ich den Guten Heinrich angesiedelt habe, statt Spinat. Ich bereue es keinen Tag, dass ich dieses altbekannte Wildkraut hier im Garten habe. Sowas von unkompliziert und mit seinen tiefen, sehr tiefen Pfahlwurzeln brauch ich mich auch nicht sorgen, dass er zu trocken bekommt, anders als der zahme Spinat..dieses arme empfindliche Hascherlpflanzl, der gepflegt, gedüngt, gewassert werden will und trotzdem so gerne schießt und dann muss er raus aus den Garten. Ganz anders der Gute Heinrich: der schenkt einem den ganzen Sommer bis in den Herbst hinein frisches Grün und Knospen ohne Ende. Natürlich habe ich auch gerne Mangold, einfach der Vielfalt zuliebe, und zwar den buntstieligen.

Aber zurück zum roten Faden…. der Machatschek und seine Gattin legen ja gar alles ein, ich glaube dieh haben eine riiiiesige Vorratskammer. Im oben erwähnten Buch hab ich ein Rezept für eingelegte Knoblauchknospen gesehen und zwar wie die meisten seiner  Gemüsevorräte konserviert er sie in einem Essigsud (Aaaaber ich bin nicht sooo eine große Essiggemüseliebhaberin. Mixed-Pickles…grrrrh… viel zu sauer… Gewürzgurken sind ok….  ) und in dem Edel-Greissler sind mir die friulanischen Gemüse-in-Öl-Konserven aufgefallen (von Mäusedorn, Knoblauchcreme, Cime di rapa, Radicchio, Zwiebel, Taubenkopfleimkraut uvm.)

… und zack habe ich an meine Gartenschätze gedacht: Knoblauchknospen von denen ich jedes Jahr zuviel habe und den Großteil, wenn sie zu Brutzwiebeln ausgereift sind als Saatgut verschenkt habe und dazu die knackigen Guter-Heinrich-Knospen.

Beides habe ich heute im Garten geerntet und dann separat in einem Wasser-Essig-Salz-Sud gekocht bzw. blanchiert. Abtropfen gelassen, in saubere Gläser geschichtet, mit bestem Olivenöl aufgefüllt und dann gut verschlossen im Backofen eingeweckt. Ausschauen tun sie gut die gefüllten Gläser, oder was sagt ihr??? Übrigens a bissl Essig muss schon sein, damit der Inhalt auch haltbar ist und nicht Botox abbekommt…bzw. die Botulismusbakterien sich gar nicht erst ansiedeln, denn das wäre dann fatal für die Gesundheit und das Leben.

Ob das Experiment gelungen ist kann ich erst sagen, wenn ich die Gläser aufmache und verkoste und zwar ganz sicher in einigen Wochen beim nächsten Grillfest gemeinsam  mit der Familie. Bin gespannt wie’s ihnen mundet.

Apropos: Dieses Jahr werde ich genug Knoflbrutzwiebeln für mich haben, aber ich kann leider keine abgeben, so wie in den vergangenen Jahren…  🙂

 

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Von Quitten und Scheinquitten… ich bin begeistert

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Was tut frau, wenn sie nur wenige Quitten (Cydonia-Art)  hat, aber so viel wie möglich daraus zaubern möchte… kulinarisch gesehen? Mit anderem Obst mischen…. wie bereits hier im vorherigen Artikel geschrieben, habe ich Quitten mit wilden Äpfelchen zu einem Mus und zu Saft verarbeitet…. Und diese Woche hat meine Bäuerin-Schwester mir eine Kiste voll von schönen großen Schein- oder Zierquitten ins Büro gebracht… huhhh, was soll ich aus sooo vielen Früchten machen, hab ich zuerst gedacht…

Ja die Früchte der Scheinquitten (Chaenomeles-Arten) sind essbar, wenn man sie wie die echten Quitten zuerst kocht. Sie gehören auch zu den Rosengewächsen und sie blühen im frühen Sommer ganz wunderbar. In Nordeuropa gibt es auch eine Art, welche Zitronenquitte oder auch „Cido“ genannt wird, dessen Früchte nennen sie die nordischen Zitronen, weil sie viel Vitamin C haben und auch recht sauer sind, da kann man sich die Zitronen sparen… mmmh.. ich als „Sauer-macht-lustig-Geschmack-Mögerin“ wäre das genau die richtige Frucht im Garten. ;-), wenn ich nicht schon eine liebe Lieferantin hätte (dankbar).

Ach ich schweife wieder ab mit meinen Gedanken…  was also tun mit diesem ungewöhnlichen Obst?  Mal flink in den Obstkorb zuhause geschaut: ja da sind ja noch die letzten echten Quitten und ein paar wilde Äpfelchen… rein in den Topf mit allen drei Obstarten… Quitten und Scheinquitten habe ich natürlich vom Kernhaus befreit… alles klein geschnitten und auf meinem geliebten Holzherd nur in reichlich Wasser weich gekocht. Die Früchte durch die flotte Lotte gedreht und mal gekostet… huiiii sauuuuuuuer… wäre ein anderer da gewesen um mein Gesicht zu sehen, der hätte losprusten müssen vor lauter Lachen…..  Mensch Meier das war dermaßen sauer, fast zu viel des Guten…. und ich mag sauer… also rein mit ein wenig sugar, Baby… gedacht – getan… esslöffelweise (!) untergerührt und immer wieder nachgekostet, damit es nicht zu süss wird… jawohl… mjammi…

Hey nächstes Jahr kommt mir ins normale Quittenmus keine Zitrone oder Limette mehr, ich säuere es einfach mit Scheinquitten, das ist regional und natur pur, ungespritzt, bio… köstlich…

Und jetzt weiß ich auch was ich mit einem Teil der Scheinquitten mache: Säuerungsmittel auf Vorrat im Glas! Ich bin begeistert von dieser Idee…. und werde sie in den nächsten Tagen umsetzen…

Und aus dem Quitten-Scheinquitten-Mus werde ich ein Quittenbrot zaubern, als süsse Beigabe für meine Patenkinder…. statt der üblichen Zuckerlen im Sackl… 😉

Quitten-Wildapfel-Mus

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Der Wind hat letzte Woche eine meiner schönen Quitten vom Baum geworfen und das arme Früchtchen hat sich dabei verletzt…. da hab ich die andere auch noch vom Baum gepflückt, damit sie noch ein paar Tage ganz bleibt und Nase und Auge erfreuen kann. Und vergangenen Freitag habe ich noch ein paar wilde Äpfelchen aufgelesen und mit nach Hause gebracht.

Die gekauften Quitten und meine verletzte Quitte habe ich zusammen mit den wilden Äpfelchen   in Wasser, dem Saft einer Limette (oder Zitrone), und einer Bourbon-Vanille-Schote im Topf auf dem Holzherd (das liebe ich im Herbst und Winter… auf dem Holzherd zu kochen) weich gekocht. Über Nacht stehen gelassen und am nächsten Tag  noch mal aufgekocht.

Nun habe ich die gekochten Fruchtstücke mit Hilfe einer Schöpfkelle in die flotte Lotte gegeben und alles fleissig durchgetrieben. Und dann mit dem Mixstab ganz fein püriert und mit ein paar Esslöffel Kristallzucker nachgesüsst.

Jetzt kann frau oder mann das Püree sofort zu einem Dessert zaubern z.B. in Gläser geschichtet mit einer Jogurt-Mascarpone-Creme mit ein paar knusprigen Keksbröckchen oder als fruchtige Beilage zu Schmarrn oder Omeletten reichen, oder als Füllung für Hefeschnecken oder Zupfkuchen…. oder in Gläser einwecken  oder ganz pur genießen oder einen Quittenkas (Fruchtleder) machen. Ich habe ein Schälchen genossen und den großen Rest erhitzt und in Gläser gegeben, damit ich mich im Winter noch daran erfreuen kann.

Und was tue ich mit dem Saft? Trinken oder ein Gelee kochen oder dem Saft in Flaschen abfüllen oder einen Senf daraus zaubern…..

Viele „oder“ in diesen paar Zeilen…. ach ja….. man kann aus ein paar Früchten sooo viel machen und muss so gut wie nix wegschmeissen. Wäre wirklich schade drum. Meiner Tante habe ich letztens einen Koschter (Kostprobe) von meinem Mus gegeben, denn sie hatte keine guten Geschmackserlebnis in Bezug auf die Quitte. Bei den Klosterfrauen, wo sie eine Zeitlang untergebracht war, gab es nämlich auch regelmässig Quittenmus und -kompott. Es muss fürchterlich geschmeckt haben, denn keine von den Mädchen war davon begeistert. Deshalb hat sie vor ein paar Jahren den Quittenbaum heraus hacken lassen…. Nachdem sie jetzt dieses köstliche Mus von mir verkostet hat, bereut sie vielleicht ein wenig dass sie keinen Baum mehr im Garten hat…. 😉

P.S.: Mit  den Resten aus der flotten Lotte habe ich übrigens noch spontan einen Quitten-Likör angesetzt, zusammen mit ein paar frischen Äpfelchen und frischen Quittenschalen… mal schauen wie dieser  dann schmecken wird ;-).

Und all diese Quitten-Wildapfel-Rezepte-Tipps sind natürlich tierfreitag-tauglich.

Und was machst du Schönes aus Quitten?